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3.8 Farbe

Die Farbauswahl bei Trekking-Zelten ist nicht sehr groß. Für die Farbe eines (Außen-)zeltes gibt es neben dem sehr persönlichen Geschmack auch einige objektive Kriterien:

a) Grüne Außenzeltfarbe: ist unauffällig in Gegenden mit Vegetation. Wird von jenen bevorzugt, die in einer Umgebung mit Vegetatiion nicht auffallen wollen, sei es, weil sie gerne unbehelligt "wild" zelten, sei es weil sie Gegner der "optischen Verschmutzung" von Naturlandschaften sind. Die meist dunkelgrünen AZ machen den Innenzeltraum sehr dämmrig, was in Gegenden mit langer Helligkeit während der Nacht (Mitternachtssonne) erwünscht sein kann. In Gegenden mit starker Sonneneinstrahlung wird es im dunklen Zelt sehr warm.
Petrol oder hellere Grüntöne sind abgemilderte Farbtöne von "dunkelgrün" für den gleichen Einsatzzweck, aber etwas freundlicher und heller im Innenzelt.

b) Signalfarbene Außenzelte in rot oder gelb: werden meist für Unternehmungen gewählt, bei denen der Sicherheitsaspekt im Vordergrund steht, z.B. Winter- oder Hochexpeditionen. Das subjektive Gefühl im Inneren solcher Zelte ist "freundlich" und "hell".

c) Blau, Sand, Pink sind weitere reativ verbreitete AZ-Farben, je nach Ton der Farbe kann man sie im Prinzip den vorgenannten Hauptgruppen zuordnen.

d) Alufarbene Außenzelte sind ein sehr verbreitetes Bild auf Campingplätzen. Zur Funktionalität der Bedampfung s. unter "Zeltbeschichtungen". In solchen Zelten ist es relativ dunkel, was auf Campingplätzen mit Standort unter der Platzbeleuchtung erwünscht sein kann... .

Innenzelte haben aus Stimmungsaufhellenden Gründen eigentlich immer helle Farben: hellbeige, lindgrün oder gelb. Auch bei schlechtem Wetter und / oder dunklem Außenzelt wirkt der Innenzeltraum dadurch freundlicher.

Es gibt neue empirische Feststellungen aus den USA, die nahelegen, dass auffällig-farbene Zelte nicht nur aus natur-ästhetischen Gründen "kritisch" sind, sondern dass sie auch die Aufmerksamkeit und Neugier von z.B. Bären erregen... .
Aus diesem Grund wird seit dem Jahr 2000 den Rangern der US-Nationalparks mit Bärenpopulationen von den Verwaltungen vorgeschrieben, tarnfarbene Zelte (grün oder camouflage) zu verwenden, um Bärenzwischenfälle zu vermeiden (Quelle: Backpacker 10/00).

3.9 Fenster

Speziell bei Zelten der "Leicht-trekking" und "Camping-"Klasse sind in den letzten Jahren wieder Fenster, d.h. aus durchsichtigem Kunststoff bestehende Einsätze meist in den Türen eingesetzt, in Mode gekommen.
Wir sehen hierbei zwei Vorteile: es ist heller im Zeltvorraum, und die Insassen haben auch bei geschlossenem Aussenzelt die Möglichkeit zu sehen, was draußen so vorgeht.
Unseres Erachtens sollten solche Fenster eine Möglichkeit haben, sie abzublenden - d.h. eine Ein-Sicht auszuschliessen... .
Da die "Fenster-Mode" noch relativ jung ist, können wir bisher keine Aussagen über die Haltbarkeit der eingesetzten Folien machen. Bislang haben wir noch keine Klagen gehört. Für Zelte, die besonders beansprucht werden, insbesonder auch durch Einsätze bei tiefen Minustemperaturen, raten wir generell von solchen Fenstern ab (es gibt zur Zeit bei Zelten für harte Expeditionseinsätze auch noch keine mit Fenster...).

3.10 Zelt-Zubehör

3.10.1 Heringe

braucht man für den korrekten und optimalen Stand aller, auch der "freistehenden" Zelte. Über die Abspannleinen und die Heringe wird eine optimale Raumnutzung erreicht, eine gute Lüftung und eine wesentliche Entlastung der Gestängebögen bei stürmischem Wetter. Die Zahl der nötigen Heringe schwankt je nach Zelttyp. Es gibt verschiedene Formen und Materialien (s.u.) für die verschiedenen möglichen Einsatzgebiete des Zeltes unterschiedlich gut geeignet. Ggf. sollten auf eine Tour Heringe veschiedener Typen (natürlich aus Gewichtsgründen in Maßen), oder ein Satz Spezialheringe statt der Standardheringe mitgenommen werden, z.B. bei einer reinen Wintertour.

Dem Zelt liegen bei Kauf Standardheringe bei, bei Billigzelten oft Alibi-Heringe, bei guten echte Allround-Heringe.

3.10.1.1 Heringsformen

a) Stiftheringe oder Zeltnägel mit rundem Querschnitt (sehen aus wie große Nägel) gibt es aus Aluminium oder Stahl. Sie sind für mittelharte bis harte Böden, je nach Material, geeignet, nicht jedoch für lose Böden (Sand, Schnee) und auch nicht für größere Zugbelastungen.
Einige Spezialkonstruktionen können auch in Felsritzen, zwischen Pflastersteine oder in Asphalt geschlagen werden. Sie sind aber ziemlich schwer.

b) V-Profil-Heringe sind gute Standardheringe, sowohl für lockere Böden wie auch für härtere Boden geeignet. Auch hier gibt es optisch sehr ähnlich aussehende Primitiv- und Qualitäts-Ausführungen. Gute Heringe haben eine aufwenige Verstärkung im Knick, oft zur zusätzlichen Versteifung in der Knickkante "Kniffe". Nicht alle zu den V-Profilheringen zählende Ausführungen haben wirklich einen scharfen V-Knick, viele haben einen eher halbrunden Knick.

c) Kunststoffheringe haben meist einen kreuzförmigen Querschnitt. Damit sind sie gut geeignet für lockere Böden, steif genug für harte Böden. Es sind gute Allround-Heringe, leicht und enorm stabil.

d) Schnee- oder Sandheringe sehen gleich aus, es sind meist V-Profil oder Halbrundheringe von 20-40 cm Länge. Ab der Mitte bis zum Heringsende haben sie Bohrungen zur Befestigung der Zeltleinen. Minimum sind eine Bohrung in der Heringsmitte und eine am Kopf. Der eigentliche Zweck der anderen Bohrungen ist eine Gewichtsreduktion der doch aufgrund der Maße relativ schweren Heringe. Die Bohrung in der Heringsmitte ist wichtig, um Heringe bei sehr lockerem Untergrund zur Vergrößerung der Zug-Widerstandsfläche auch eingraben und dann quer mit den Abspannleinen verbinden zu können (s.u.). Es gibt - vor allem in den USA- auch Schneeheringe, die wie kleine Fallschirme aussehen: in diese Beutel wird Schnee gefüllt, der Beutel wird dann eingegraben. Das ergibt eine sehr gute Verankerung wenn der Schnee sich gesetzt hat.

3.10.1.2 Materialien

An Materialien wird bei Heringe Aluminium verschiedener Legierungen und Härten (und damit auch Qualitäten), Stahlblech, Kunststoff und Holz eingesetzt. Holz als Heringsmaterial wird eigentlich nur noch für traditionelle Zelte (z.B. Lavuu, Kota) und für Spezielzwecke (Sand- und Schneeheringe) eiingesetzt.

3.10.1.3 Verwendung

Allen Heringen gemeinsam ist, daß sie möglichst weit in den Boden gedrückt werden sollen, so daß die Zeltleinen möglichst knapp über dem Boden (günstigere Hebelkräfte) ansetzen und im 90°-Winkel abgehen. Bei schönem und warmem Wetter kann es der Belüftung wegen günstiger sein, die Heringe nicht ganz in den Boden zu drücken/schlagen, um über die Abspannungen des Zeltes einen größeren Lüftungsschlitz zu lassen. Gut abwägen, ob Vorteil der besseren Belüftung bei Wetterumschlag nicht in Nachteil umschlägt ! Vorsicht beim "Hämmern" der Heringe in den Boden: Aluminium verbiegt bei Auftreffen auf einen Stein ! Ein Zurückbiegen ist nur mäßig erfolgreich möglich. Also: Gefühl beim Hämmern wirken lassen, trifft der Hering auf einen Stein und ist noch nicht weit genug im Boden, etwas seitlich erneut versuchen. Ggf. die Abspannleinen des Zeltes verlängern.

Schnee- und Sandheringe werden möglicherweise besser quer zur Zugrichtung der Zeltleinen eingegraben, die Leinen setzen dann in der Heringsmitte an. Alternativ zu Heringen kann man bei diesem Einsatz auch Ski, Skistöcke, Schneeschuhe oder mit Schnee/Sand gefüllte und eingegrabene Packsäckchen zur Zeltsicherung verwenden.

Heringe sollten grundsätzlich häufiger auf Grate untersucht werden die beim Kontakt mit im Boden vorhandenen Steinen unweigerlich auftreten. Solche scharfen Grate können die Abspannleinen schädigen, und, wenn das Zelt mit den Heringen zusammen verpackt wird, auch das Zeltgewebe !

Es empfiehlt sich, einige Heringe mehr als rechnerisch für das Zelt benötigt auf Tour mitzunehmen. Dann können beschädigte Heringe ausgetauscht werden, und bei Heringsverlust gibt es eine Reserve. Gegen Verlust der sehr wichtigen Heringe hilft im übrigen: komplettes Einsammeln als erstes beim Zeltabbau, Vergewissern, daß die Heringe beim Zeltverpacken mitgenommen werden und häufigeres Nachzählen. Auch bei einer Tourvorbereitung lohnt sich die konkrete Vergewisserung, daß die Heringe dabei sind - sie sind im Zeltpacksack ziemlich unauffällig, ihr Fehlen beim Aufbau unterwegs ist extrem unangenehm !

3.10.2 Zelt-Unterlage

Der Zeltboden ist die am meisten beanspruchte Stelle des Zeltes.

Hier wird das Gewebe unter verhältnismäßig hohem Druck Scheuerbelastungen ausgesetzt, das Zeltgewebe hat direkten Kontakt zu Bodenfeuchtigkeit. Wenn unter dem Zeltboden Wasser steht, kann durch die punktuelle Gewichtsbelastung durch Zeltinsassen oder Gepäck ein solch hoher Druck entstehen, daß auch eine gute Wasserdichtebeschichtung überfordert wird. Eine Unterlegplane verstärkt die Dichte des Zeltbodens gegen Feuchtigkeit. Außerdem erspart sie auf schmutzigem oder matschigem Boden lästiges und aufwändiges Reinigen des Zeltbodens nach Zeltabbau. Nach Regen kann das Zelt auf der Plane einigermaßen sauber und einfach zusammengelegt werden.

Zeltböden werden durch verholzte Pflanzenstengel, spitze Steine, Dornen, Kronkorken oder kleine Scherben, die vor dem Zeltaufbau übersehen wurden, angegriffen. Sorgfältiges Absuchen eines ausgesuchten Aufbauplatzes für das Zelt vermeidet so verursachte Schäden, unterbleibt aber meist aus Bequemlichkeit. Auch hier hilft wieder eine Zeltunterlage, da die mechanischen Belastungen vom Zeltboden ferngehalten werden.

Eine Zeltbodenunterlage hilft also gegen Bodenfeuchtigkeit, Schmutz und mechanische Materialbelastungen. Außer im Winter oder bei Ultraleichttouren sollte deshalb auf eine solche Zeltbodenunterlage möglichst nicht verzichtet werden.

3.10.3 Nachleuchtende Zeltleinenspanner und reflektierende Zeltleinen sind bei Mittelklassezelten zur Zeit (2000/2001) in Mode. Sie sollen das Wiederfinden des Zeltes auf Expeditions-ähnlichen Unternehmungen mit sehr schlechtem Wetter erleichtern: wenn der suchende Schein der Taschen- oder Stirnlampe auf das Reflexmaterial trifft, ist das Zelt leichter zu erkennen.
Nachleuchtende RV-Schieberschlaufen sollen das nächtliche Hantieren am RV beim Toilettengang erleichtern... .

 

 

4.0 Behandlung und Pflege eines Trekkingzeltes

Mit den folgenden Tips wollen wir Ihnen dabei helfen, daß der Spaß am neuen Zelt lange und ungetrübt anhalten wird.

Anmerkung: diese Info wird bei Kauf jedem Zelt bei Sack&Pack mitgegeben. Daher kann es sein, dass es inhaltlich Wiederholungen zum Text oben gibt, oder Sachverhalte verkürzt wiederholt werden.

Vor dem ersten und auch vor jedem weiteren Einsatz

Bauen Sie das Zelt vor dem ersten Einsatz und vor weiteren Einsätzen zu Hause auf. Dabei lernen Sie die Aufbauweise kennen, und können Zelt und Zubehör auf einwandfreien Zustand überprüfen.

... es ist ausgesprochen unangenehm, unterwegs im Dunkeln bei Prasselregen das Zelt aufbauen zu wollen, und dann fällt Ihnen ein, daß Sie die Häringe nach der letzten Tour verliehen haben... .

Sie können dann auch die Abspannleinen anbringen und einen Blick auf den Zu-stand der Nahtabdichtung werfen.

Grundsätzlich gilt: Kein Zelt hat absolut wasserdichte Nähte. Sie sollten daher die Nähte des Außenzeltes und des Bodens mit einem für das Zeltmaterial geeigneten Nahtdichter abdichten. Wenn Sie sich über die Beschichtung Ihres Zeltes nicht sicher sind: fragen Sie uns.

Einige Zelte haben eine Band-Abdichtung über den Nähten. Diese kann sich nach einiger Zeit lösen; dann sollten Sie die Nähte ebenfalls mit Nahtdichter behandeln.

Bauen Sie das Zelt dazu auf, damit die Nähte gedehnt sind, und lassen Sie es bitte einige Stunden zum Austrocknen und Lüften aufgebaut.

Unterwegs

Investieren Sie unterwegs einige Gedanken und etwas Sorgfalt in die Wahl Ihres Aufbauplatzes.

Wählen Sie den Platz nicht in einer abflußlosen Mulde, oder in einer Abflußrinne für Regenwasser (aus einleuchtenden Gründen...). Auch kalte Luft sammelt sich in Mulden !

Schlagen Sie Ihr Zelt nicht direkt neben einem Flußufer auf. Bei plötzlichem Hochwasser kann der Zeltplatz gefährdet sein, die Luft ist unmittelbar neben einem Fließgewässer häufig kühler, und es ist mit erheblich mehr Tau zu rechnen.

Schauen Sie sich die Neigung des Aufbauplatzes an: ist dieser wirklich völlig eben, oder ist er doch kaum merklich geneigt (dann werden Sie morgens wahrscheinlich in der tieferen Ecke des Zeltes aufwachen ...).

Suchen Sie den Boden sorgfältig nach spitzen und scharfen Gegenständen (verholzte Stengel, Kronkorken, spitze Steine, Dornen etc.) ab. Prüfen Sie kritisch, ob Sie ev. auf einen Stein oder eine harte bodenwelle zu liegen kommen.

Nutzen Sie eine Zeltunterlage als Schutz für den Zeltboden gegen mechanische Beschädigungen und Verschleiß (s. voriger Punkt), Schmutz und Bodenfeuchte.

Richten Sie das Zelt nach der vorhandenen Windrichtung aus. Das entlastet die Materialien bei Sturm und verbessert die Lüftung.

Stellen Sie es wenn möglich nicht in die pralle Sonne - Sie müssen sonst besonders am Meer oder im Hochgebirge mit stärkerem Verschleiß durch UV-Strahlen rechnen. Wer mit dem Zelt unterwegs ist, also morgens abbaut, abends wieder aufbaut, hat dieses Problem nicht.

Vermeiden Sie es nach Möglichkeit auch, unter Bäumen zu stehen (herabfallende Zweige oder Früchte, „Nachregnen“, Harztropfen bei Nadelbäumen in warmem Klima).

Spülen Sie Ihr Zelt bei Aufenthalt am Meer zuweilen mit klarem Wasser ab - das in der Lüft vorhandene Sprühsalz ist ein Feind von Zeltgeweben und Reißverschlüssen.

Der ideale Zeltplatz hat leicht bewegte Luft (erleichtert und verbessert die Lüftung), liegt aber nicht in einem Windkanal.

Achten Sie bei Zeltplätzen vor allem im Süden auf Insektennester (Ameisen !)

Nutzen Sie bei jedem Zelt, auch bei „selbsttragenden“ Kuppelzelten oder bei Tunnelzelten, möglichst alle vorhandenen Abspannpunkte.

Damit beugen Sie zu starken Belastungen von Material und Gestänge vor (Materialriß oder Stangenbruch bei Unwetter oder über das Zelt stolpernden Mitzeltern), Sie verbessern die Lüftung des Zeltes, und Sie vergrößern den im Zelt verfügbaren Platz.

Seien Sie äußerst vorsichtig mit Feuer im und am Zelt (Lagerfeuer, Rauchen, Laternen) ! Zeltgewebe sind entflammbar, bei unvorsichtigem Umgang mit Feuer bekommen Sie im günstigsten Fall ein Loch im Zeltgewebe... .

Aus dem gleichen Grund sollten Sie auch nicht im Zelt kochen ! Neben der Feuergefahr durch Stichflammen des Kochers oder einen versehentlich umgestossenen Kocher besteht hier zusätzlich Vergiftungsgefahr durch CO, und die Bildung von Kondensfeuchtigkeit im Zelt wird erheblich vergrößert (s. unter „Kondens“). Wenn es wegen schlechten Wetters doch nötig sein sollte, geschützt zu kochen, verwenden Sie offene Flammen nur unter äußerster Vorsicht in der geöffneten Apsis, halten Sie die Flamme dauernd unter Aufsicht !

Die Gestängesegmente bei Kuppel und Tunnelzelten sind durch eine Gummilitze verbunden, was den Aufbau des Zeltes erleichtert. Bitte lassen Sie sich aber nicht verleiten, die Segmente einfach „zusammenschnappen“ zu lassen - dadurch können an den Verbindungsstellen scharfkantige Grate entstehen, die beim Durchschieben der Stangen durch Kanäle am Gewebe „sägen“.

Achten Sie beim Zusammenstecken der Gestängesegmente bitte auf richtiges und vollständiges Zusammenschieben (d.h.: kein Spalt zwischen den Segmenten) - unvollständig zusammengesteckte Segmente sind bruchgefährdet !

Wenn die Stangen bei Ihrem Zelt durch Kanäle des Zeltgewebes geführt werden, schieben Sie diese bitte sowohl beim Auf- wie auch beim Abbau in die Kanäle, bzw. schieben Sie das Zeltgewebe über die Stange (ähnlich dem „raffeln“ einer Gardine auf die Stange). Wenn Sie ziehen, können sich die Segmente voneinander lösen und im Kanal verhaken, was lästige und unnötige Fummelei nötig macht.

Bei Kuppel- und bei Tunnelzelten können sich die Gestängesegmente im Laufe der Zeit der Zeltform anpassen, d.h. eine leicht gebogene Form bekommen (wenn sie nicht schon vom Hersteller vorgebogen ausgeliefert wurden). Die Stangen sind dann nicht „kaputt“, bitte biegen Sie sie auf keinen Fall wieder gerade !

Lange Gestängebögen legen Sie am besten von der Mitte ausgehend zusammen. Das ist für Sie einfacher, und die Gummizüge leiern nicht aus.

Achten Sie beim Aufbau des Zeltes darauf, daß die Reißverschlüsse des Zeltes geschlossen sind. Wenn Sie das Zelt mit offenen RV aufbauen und abspannen, und dann die RV schließen wollen, entstehen enorme Spannungen an den RV. Beim Hantieren mit RVs sollten Sie den Schieber mit einer Hand ziehen, mit der anderen gegenhalten.

Schwergängige RV können Sie durch Stearin (Kerze) leichtgängiger machen.

Bevor Sie das Zelt für den Transport verpacken, lassen Sie es gründlich lüften und trocknen, reinigen Sie es besonders im Innenzelt so gut wie möglich.

Sand im Innenzelt können Sie am schonendsten durch Ausschütteln beseitigen. Das ist deutlich schonender als Ausfegen oder -wischen.

Wenn Sie Pech mit dem Wetter haben, und das Zelt naß verpacken müssen: trocknen Sie es bitte bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit, oder bauen Sie es abends - auch bei Regen - wieder auf. Sie sollten Ihr feuchtes Zelt unter keinen Umständen länger als zwei Tage im Packsack aufbewahren !

Das gilt auch für ein Zelt, das „nur ein bißchen vom Kondens“ feucht ist !

Wenn das Material Ihres Innenzeltes ein Baumwoll-Mischgewebe ist (heute bei Trekkingzelten kaum noch üblich) verlängert sich die notwendige Trocknungs- und Lüftungszeit deutlich. Das Gewebe saugt Feuchtigkeit auf, hält sie beim Trocknen länger fest als Nylon, und kann auch dann noch relativ viel Feuchtigkeit enthalten, wenn es sich „handtrocken“ anfühlt. Jedes Zeltmaterial, besonders BW, aber auch Nylon, rottet bei feuchter Lagerung, es können sich Stockflecken bilden und die Beschichtungen Schaden nehmen !

Legen Sie beim Verpacken das Zeltgewebe sorgfältig zusammen und rollen das Zelt dann entsprechend dem Packmaß des Packsacks.

Gestänge und vor allem Häringe sollten Sie in die mitgelieferten Packsäckchen verstauen und nicht direkt mit dem Zeltgewebe in Kontakt verpacken. Dadurch vermindern Sie die Möglichkeit, das Zeltgewebe durch scharfe Materialgrate zu beschädigen.

Reinigen können Sie Ihr Zelt mit lauwarmem Wasser und einem Schwamm, nur wenn absolut nötig ein mildes Reinigungsmittel verwenden. Niemals ein Zelt in der Waschmaschine waschen, die Beschichtungen sind nach einer solchen Behandlung ruiniert.

Beschichtungen der Zeltgewebe können nicht wirklich erneuert werden. Sie können aber mit je nach Zeltbeschichtung geeigneten Mitteln aufgefrischt werden (z.B. Texnik).

Kondensbildung ist ein natürlicher physikalischer Vorgang und ein wesentlicher Grund für die Einführung der heute üblichen Doppeldachzelte. Kondens bildet sich an glatten, relativ zur Umgebung kühlen Oberflächen bei hoher Luftfeuchtigkeit - also z.B. innen am Außenzelt oder am Bodengewebe. Die Stärke der Kondensbildung ist abhängig von vielen Faktoren: Luftfeuchtigkeit, Temperatur, Luftbewegung etc. Bei Regen kühlt das Außenzeltgewebe noch stärker ab, die Kondensbildung wird verstärkt, die „prasselnden“ Regentropfen können Kondenströpfchen lösen und den objektiv nicht zutreffenden Eindruck „Undichte am Zelt“ verursachen. Vermindern läßt sich Kondensbildung durch Abfuhr der feuchten warmen Luft aus dem Zeltinneren (Lüftung, Wind), vermeiden läßt sie sich nicht.
Baumwoll-Innenzelte nehmen Kondensfeuchtigkeit auf, können subjektiv den Eindruck „weniger Kondens“ hervorrufen, müssen dafür weit aufwändiger getrocknet werden (s. o.).


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