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Zeltinfo kurz

 

Zeltinfo_kurz

 

Das ideale Zelt gibt es nicht.

Zeltauswahl/-kauf ist immer ein Kompromiß zwischen Eckpunkten wie:

  • Einsatzzweck,
  • Platzbedarf,
  • Material und Verarbeitungsqualität,
  • Gewicht,
  • Packmaß und
  • Preis.

Bei jeder Tour kann schnell eine Situation eintreten, die ein zuverlässiges Zelt erfordert, deshalb sollten Sie auch für schlechte Verhältnisse Vorsorge treffen.

Der Preis für Zelte höherer Qualität relativiert sich, wenn ihre längere Haltbarkeit und höhere Funktionalität einkalkuliert wird.

Was Sie vor dem Kauf überlegen sollten:

  • WANN will ich mein Zelt einsetzen?

Nur bei Schönwetter-Sommertouren,
oder auch im Frühjahr und Herbst (viele Abspannpunkte für hohe Sturmstabilität)
oder eventuell auch bei Winter-/Hochgebirgstouren

  • WO setze ich mein Zelt ein?

vor allem in trocken-warmen Gegenden (Innenzelt muß auch separat stehen können);
in Regengebieten (Die Außenzelt- zuerst-Aufbaumethode schützt Innenzelt vor Feuchtigkeit);
in feuchtwarmen Gebieten (Ein 2-türiges Zelt läßt sich effektiver belüften);
auch jenseits der Campingplätze auf schwierigen Böden oder Fels (freistehende Kuppel erspart Befestigungspunkte)

  • WIE setzte ich mein Zelt ein?

als Wanderer, Radler, Paddler oder Autotourist (Packmaß, Gewicht);
als Notbehausung neben der überfüllten Jugendherberge;
oder als Dauerquartier für die Familie oder Gruppe auch in längeren Regenperioden (Platzangebot)

  • Welche Zeltform ist für meinen Zweck die beste?

Kuppel oder Tunnel ?

Tunnelzelte bieten:
1. gute Windstabilität (wenn effektive Abspannmöglichkeiten da sind),
2. das beste Raum-zu-Gewicht-Verhältnis und
3. oft riesige Vorräume.
Sie sind jedoch nicht selbsttragend und benötigen eine lange Stellfläche.

Kuppelzelte sind einfach aufzubauen und stehen auch ohne Abspannungen. Geodätische Kuppeln, deren Bögen durch maximale Kreuzungspunkte viele stabile Kräftedreiecke bilden, bestechen durch ihre hohe Sturmstabilität. Sie sind allerdings relativ schwer. Häufig wird bei Kuppelzelten das Innenzelt zuerst aufgebaut - schwierig bei Regen... .


Materialien:

Aussenzelt
Das Außenzelt wird heute fast immer aus Polyester oder Nylon gefertigt. Polyester verfügt mit hoher UV-Stabilität und geringerer Dehnungsfähigkeit bereits als Rohmaterial über Eigenschaften, die im Außenzeltbau wichtig sind. Es wird daher meist mit der preiswerteren Polyurethan (PU)-Beschichtung ausgestattet, die die Reißfestigkeit des Rohmaterials zwar vermindert, aber gute Wasserdichtigkeit und Scheuerfestigkeit gewährleistet. Auch ZELTBÖDEN werden wegen dieser Eigenschaften vorzugsweise mit PU-Beschichtungen versehen. Nylon als Rohmaterial ist reiß- und scheuerfester als Polyester, weist aber die geringere UV-Resistenz auf und dehnt sich im feuchten Zustand etwas aus. Wird Nylon allerdings hochwertig 2seitig silikonisiert, erhöht sich die Reißfestigkeit (z.B. Hilleberg-Zelte mit über 12kg Reissfestigkeit). Die UV-Beständigkeit sowie das Dehnungverhalten erreichen dann Werte, die denen von PU-beschichtetem Polyester mindestens ebenbürtig sind. Silikonbeschichtete Zelte müssen ggf. an den Nähten vom Nutzer abgedichtet werden, die bei PU-beschichteten Zelten übliche Dichtung mit Nahttape funktioniert hier nicht.

Innenzelt
Helle, verrottungsresistente und luftdurchlässige Nylonstoffe in leichterer Qualität als im Außenzelt werden am häufigsten für das Innenzelt verwendet. Teilweise findet man auch hier reißfeste Rip-Stop-Varianten, wasserabweisende Ausrüstung gegen Kondenswassertropfen und Netzgewebe für bessere Belüftung.

Zeltgestänge
Aluminiumgestänge ist gegenüber Glasfiber deutlich leichter, bruchstabiler und hat innenliegende Verbindungshülsen, die leichteres Gleiten in den Gestängekanälen ermöglichen. Einen sehr guten Kompromiß zwischen Härte und Elastizität bietet der Alu-Härtegrad T 6. Easton T 9 Alu garantiert maximale Festigkeit und geringste Neigung zum Verbiegen. Die Eloxierung des Gestänges (erkennbar an den Normen 7001 bis 7075) verhindert Aluminiumabrieb und Festkleben der Hände am kalten Gestänge. Alle Zeltgestänge haben einen innen laufenden Gummizug. Knicken Sie die Stange beim Abbau erst einmal in der Mitte, damit verteilen Sie die Spannung gleichmäßig.

Verarbeitung
Ein straffer Sitz des Außenzeltes ist ebenso ein Merkmal guter Verarbeitung wie saubere, gleichmäßige und faltenfreie Nähte, die bei PU beschichteten Zelten mit Nahtband abgeklebt sein sollten und sonst mit einem Nahtdichter abzudichten sind.

Details
Die Details eines guten Zeltes sind wichtiger als diese Vokabel vielleicht vermuten läßt: wirkungsvoll plazierte Sturmabspannungen, großzügige, eventuell farblich markierte Gestängekanäle; Lösungen zur Fixierung des Gestängeendes, die einen schnellen, unkomplizierten Aufbau und einen stabilen Stand des Zeltes garantieren; regulierbare Belüftungsmöglichkeiten mit Moskitonetz; wettergeschützter, gut zugänglicher Eingang; sinnvoll angebrachte Netztaschen und Aufhängemöglichkeiten.

Reissverschlüsse
gehen in den ungünstigsten Situationen kaputt.
Wenn der Reißverschluß nicht mehr richtig schließt, hilft es manchmal, wenn man die "Backen" des Schiebers vorsichtig zusammenkneift.
Wenn das nichts mehr nützt, bekommen Sie bei uns einen Neuen!

Zubehör
braucht man in vielen Situationen. Zur Serienausstattung eines Zeltes gehört immer ein Satz Erdnägel oder Heringe, meist aus Alu. Diese reichen für normal weiche Böden aus, es empfiehlt sich jedoch, eine Mischung verschiedener Längen und Härten mitzunehmen, um auch auf extreme Bodenverhältnisse eingerichtet zu sein. Für felsiges Gelände sind ein paar Meter Zeltleine oder Spannriemen praktisch, um das Zelt mit Steinen abzuspannen. Eine Tube Nahtdicht sollte genauso wenig fehlen wie die Rolle Gewebeklebeband.

Unterlegplanen
schützen den Zeltboden vor Abrieb und Beschädigungen. Sie lassen sich leicht säubern und sind auf feuchtem Boden als Unterlage beim Packen gut zu gebrauchen. Bitte achten sie darauf, daß die Unterlage nicht unter dem Zelt herausragt, sonst wird das Regenwasser der Dachfläche zwischen Plane und Zelt geleitet.

Und noch etwas Wissenswertes zu Kondensfeuchtigkeit
Beschichtete Zelthäute lassen keinen Regen rein, aber auch keine Kondensfeuchtigkeit raus (entsteht z.B. beim Kochen und Atmen).
Hier sind Zelte mit freistehendem Innenzelt von Vorteil, denn die Außenhaut läßt sich zum Trocknen schnell abnehmen.
In Zelten mit nur einem Eingang bildet sich mehr Kondenswasser, weil weniger Durchzug entsteht. Auch GT-Apsiden (vergrösserte Apsiden) bringen möglicherweise merh Kondens.
Das Verlängern der unteren Vorraumabspannung schafft etwas Abhilfe. Der untere Rand "hebt ab" und die Luft kann besser zirkulieren.
Ganz verhindern lässt sich der physikalische Vorgang des Kondensierens nicht.

Mehr Informationen in unserer Zeltinfo_gross - Achtung: relativ langer Text!


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